Das Wut-Interview von Bayern-Coach Thomas Tuchel nach dem Schlusspfiff beim Topspiel-Erfolg in Dortmund schlug medial große Wellen. So reagierte der 50-Jährige auf die anhaltende Kritik und teilte am Sky-Mikrofon zum Rundumschlag aus. Nach diesem Interview stärkten nicht nur die FCB-Bosse Tuchel den Rücken, sondern auch Ehrenpräsident Uli Hoeneß soll der Auftritt von Tuchel gefallen haben. […]
Tuchel hat, bewusst oder unbewusst, das gemacht was Hoeneß in seinen Dekaden beim FC Bayern immer wieder getan hat:
In kritischen Momenten einfach mal m die Medien und den Hass von der Mannschaft abgelenkt und auf seine Person gezogen.
Dahingehend schon mal ein Unterschied zu Kahn der gar keine Reaktionen zeigt oder Brazzo/Nagelsmann, die zumindest mir häufiger mit einem geradezu beleidigt-trotzigen Interviews aufgefallen waren, wenn es mal nicht lief.
Der kritische Moment nach einem 0:4 Sieg gegen Dortmund? Ne, das war keine berechnende Aktion von Tuchel um sich hinter die Mannschaft zu stellen. Da sind bei ihm schlichtweg sämtliche Sicherungen durchgebrannt.
Dass der das Oberwasser nutzt um, speziell gegen Hamann zu schießen, der u.a. seit geraumer Zeit intensiv gegen Kimmich stichelt, ist kaum ein Zufall oder ein Zeichen fehlender Beherrschung. Es ist ein Befreiungsschlag gegen Kritik, die immer häufiger (oder bei Hamann, standardmäßig) Rationalität und Maß vermissen lässt.
Wenn man an der PK vor dem Spiel stichelt „Hab bei Lothar und Diddi auch keine Weiterentwicklung gesehen“ und dann bei Sky nach dem Spiel und dann noch in der PK nach dem Spiel? Das sieht mir sehr berechenbar und geplant aus, und nicht nach spontaner Sicherung durchgebrannt.