Liebe Hannoveraner, jahrelang versankt ihr im trüben Zweitliga-Mittelfeld. Einzig die Umtriebe und geistigen Ergüsse eines gewissen Martin Kinds verhalfen euch zu nationalen Schlagzeilen. Aber mit einem Schlag sollte sich das alles ändern.

Es sind zwar erst 13 Spieltage vergangen, aber auf einmal steht ihr auf dem 4. Rang, nur zwei Punkte hinter einem direkten Aufstiegsplatz. Sogenannte Fußball-Experten würden diesen Aufschwung Trainer Leitl zuschreiben, die Rückkehr von Bundesliga-Veteran Marcel Halstenberg oder dem personifizierten Torgarant Cedric Teuchert.

Doch entgeht ihnen da nicht ein wichtiges Detail?

Schon seit Jahrhunderten wimmelte es in unseren Wäldern und Bergen von fabelhaften Wesen: ob bayerischer Wolpertinger, Kölner Heinzelmännchen oder furchteinflößende Lindwürmer. All diese Gestalten wurden im Laufe der Zeit ins Reich der Fantasie verwiesen. So wie unsere Eltern (oder Geschwister, “Freunde”) uns im Kindesalter den Mythos Weihnachtsmann nahmen, so stahl uns die Wissenschaft die Existenzen dieser sagenhaften Geschöpfe.

Aber in der norddeutschen Tiefebene, in Hannover, sollte sich im Sommer 2023 ein enzigartiges Mysterium ereignen. Als die Spieler von Hannover 96 eines Morgens zu ihrem Trainingsgelände schlichen, sahen sie auf einmal mysteriöse Botschaften. Motiviert wie noch nie zuvor begannen sie ihre Traningseinheiten zu absolvieren, als sei eine nicht zu fassende Kraft in ihre Glieder geflossen.

Zu diesem Zeitpunkt war die Saison noch mäßig gelaufen, 2 Remis zum Auftakt folgte ein knapper Sieg in Rostock und eine Heimniederlage (!) gegen auswärtsschwache Hamburger. Da lachte selbst Tim Walter. Doch auf einmal sollte nichts mehr so sein wie es war. Den mysteriösen Botschaften sei Dank folgten mühelose Siege gegen Fürth und Wiesbaden, sogar ein 7:0-Kantersieg gegen völlig hilflose Osnabrücker.

Es nahte das große Derby gegen die Erzrivalen aus Braunschweig und so manch Spieler begann sich davor zu fürchten, nicht den Erwartungen der Fans gerecht zu werden und in diesem so wichtigen Spiel zu versagen. Doch da erschienen sie auf einmal wieder, die rätselhaften Botschaften auf dem Trainingsgelände. Wie entfesselt spielte Hannover tags darauf auf und ließ dem Erzrivalen keine Chance. Eine Woche später gelang sogar ein Unentschieden bei den Unbesiegbaren aus Sankt Pauli, dessen Trainer Hürzeler einem Pakt mit dem Teufel nachgesagt wird. Als Danksagung gab es wieder Botschaften aus dem Jenseits (oder Diesseits?).

Während die Springer-Presse dieses Phänomen einer Person mit dem despektierlichen Namen “Zettel-Lisa” zuschrieb, scheint die lokale Presse dieses fabelhafte Wesen zu kennen und schoss sogar ein Foto davon mit einem huldigenden Trainer Leitl. Wobei hier die Frage lauten sollte, ob es sich hier nicht einfach um eine irdische Manifestation dieses Geschöpfs handelt und der wahre Antlitz dem gemeinem Menschen verborgen bleibt.

Was meint ihr liebe Hannoveraner, ist dieses übernatürliche Wesen der Grund für euren Aufschwung?

  • amfa@alien.topB
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    1
    ·
    11 months ago

    Ich bin jetzt kein 96er sondern 95er, aber von Aufschwung oder so würde ich aktuell bei keinem Verein in der 2 Liga reden (außer vielleicht St. Pauli.)

    Wenn Hannover ein bisschen Pech hat stehen die nach dem nächsten Spieltag nur noch auf Platz 8. Weil fast alle die da mit nur 1 Punkt dahinter sind gegen Gegner von Platz 10+ spielen.

    Die Liga ist für Unbeteiligte natürlich furchtbar spannend, wenn man da aber mittendrin ist ist das aber irgendwie furchtbar nervig, eigentlich kann man sich über eine gute Platzierung aktuell gar nicht richtig freuen.

    Wir könne am nächsten Spieltag entweder Platz 2 oder Platz 8 sein, je nachdem wie wir und wie alle anderen spielen. Hannover hat das gleiche “Problem”.