Ich habe letztens im Dr*geriemarkt dieses Produkt gesehen. Der Punkt ist, dass diese Zahnseidesticks folgendes Materialgemisch als Körper benutzen:

50 % plastikfrei dank Bio-Kunststoff

Anders als herkömmliche Zahnseide Sticks, sind unsere zu 50% aus dem Abfallprodukt Reishülsen, welches zu Bio-Kunststoff verarbeitet wird. So sind die Sticks stabil und sparen dennoch 50% Plastik.

Für die Herstellung ist das ja prima. Aber was macht das mit dem Recycling? Oder wird sowieso davon ausgegangen, dass die benutzten Sticks im Restmüll landen?

Ähnlich funktioniert das bei Mach-mit-Toilettenpapier, wobei hier mit der Recyclingfähigkeit geworben wird:

Durch den Einsatz von 60 % recyceltem Plastik und 15 % Kreide in unserer Verpackung können insgesamt 75 % Frischplastik eingespart werden! […] Außerdem ist die Verpackung zu 100 % recycelbar […]

(Bevor die Anmerkung kommt, dass Zahnseide auf der Rolle besser sei: Ja, ist mir klar. Mir geht es hier eher um die Verwendung von diesen Naturstoff-Zusätzen als ums konkrete Produkt.)

  • federalreverse-old@feddit.deOP
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    1 year ago

    Wahrscheinlich ist 100% Reishülsen nicht stabil genug.

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    Frage ist nur, ob man nicht 100% PLA verwenden könnte, das kann aus Mais zB hergestellt werden und hat eigentlich eine ausreichende Festigkeit.

    Ich nehme an, der Hersteller wollte spezifisch ein Reststoffprodukt statt eines, das ggf. mit der Lebensmittelproduktion konkurriert. Eventuell ist da auch noch die Frage, ob der Mais gentechnisch verändert ist. Aber eigentlich eine gute Idee, denke ich (naiverweise).

    [Edith: Laut Wikipedia lässt sich PLA auch aus Zuckerrübenschnitzeln herstellen, die eigentlich nur als Tierfutter verwendet werden. Das ist vermutlich nicht so dumm, zumal es eine Menge Zuckerrübenanbau in Deutschland gäbe, wenn man hier produzieren wöllte.]

    PLA kann zwar recyclet und sogar kompostiert werden, tatsächlich stattfinden tut aber wahrscheinlich beides nicht und landet sowieso in der Verbrennungsanlage…

    Kompostierbares Plastik ist eher Theorie, insbesondere bei allem, was über eine dünne Folie hinausgeht. In der Natur funktioniert es oft nicht, weil die Bedingungen nicht passen und in der Kompostieranlage dauert es normalerweise zu lange.